Washington scheint die Kontrolle und Macht über seinen ehemaligen Hinterhof tatsächlich verloren zu haben. Bei einem Treffen in der mexikanischen Stadt Puebla in der ersten Februarwoche mit dem Ziel, das Projekt der Gesamtamerikanischen Freihandelszone (ALCA) voranzutreiben, ging wieder nichts weiter – auch wenn das offenkundige Scheitern der Konferenz schönfärberisch mit „notwendige Pause“ und „Reflexionsprozess“ umschrieben wurde.
Den USA gelang es nur mehr, einen Block von 14 – großteils kleinen – Ländern hinter die eigene Position zu versammeln, denen die Vorstellungen der MERCOSUR-Staaten unter Führung von Brasilien entgegenstanden. Hauptstreitpunkt ist nicht die Handelsliberalisierung, sondern die Punkte Agrarsubventionen und Marktzugang.
In den 34 Ländern, die die ALCA bilden sollen, hat sich ein breites Bündnis von über 200 Organisationen gebildet – die Alianza Social Continental –, die ein Freihandelsabkommen in dieser Form völlig ablehnt.